Wenn es mal läuft, dann läuft es. Diesen Eindruck kann man zumindest derzeit beim Rundfunkchor Berlin gewinnen. War es 2008 ein Grammy Award (ich berichtete darüber) und Anfang dieses Jahres ein weiterer, so steht nun seit gestern fest, dass wir dieses Jahr auch noch zwei ECHO-Klassik-Trophäen einfahren werden.

Die Deutsche Phono-Akademie e.V. hat gestern die diesjährigen Preisträger des ECHO Klassik bekanntgegeben (vgl. nmz, 96kHz.de, Geile Scheiben und camino de musica). Der ECHO gehört zu den etablierten und bekanntesten Musik-Awards der Welt. Die Trophäe wird in diesem Jahr am 18. Oktober 2009 in der Dresdner Semperoper in 21 Kategorien an 59 Preisträger verliehen. Wie in den Jahren zuvor überträgt das ZDF die Gala am selben Abend ab 22 Uhr.

Der Rundfunkchor Berlin wird die begehrte Trophäe gleich in zwei Kategorien überreicht bekommen:

Chorwerk-Einspielung des Jahres –
(Chor/Ensemblemusik 20.-21. Jahrhundert) a cappella

Ernst Pepping (1901–1981)

Passionsbericht des Matthäus

Rundfunkchor Berlin
Stefan Parkman, Dirigent
COV 40801 (SACD)

Rundfunkchor Berlin ECHO Klassik 2009 Pepping

Auch meiner Meinung nach eine der herausragenden Einspielungen des Rundfunkchores aus den letzten Jahren!

Chorwerk-Einspielung des Jahres –
(Chor/Ensemblemusik 20.-21. Jahrhundert) Accompagnato

Erneut die bereits Grammy-prämierte Einspielung:

Igor Strawinsky

Symphony of Psalms

Rundfunkchor Berlin | Choreinstudierung: Simon Halsey
Berliner Philharmoniker
Sir Simon Rattle

EMI 20763008 | VÖ-Datum: 1.6.2008

Rundfunkchor Berlin ECHO Klassik 2009 Stravinsky

Bei allem Freudentaumel darf man aber natürlich aber auch kritischen Stimmen über die Deutsche Phono-Akademie, wie z. B. auf Wikipedia, nicht außer Acht lassen:

Die fünf gegenwärtigen Vorstandsmitglieder sind Angestellte der Sony BMG Entertainment, der EMI Music, der Warner Music Group und Edel Music. Der Vorsitzende ist für MTV Networks Europe (Viacom) tätig. Eine ästhetische Unabhängigkeit ist dadurch fragwürdig. Die Kriterien zur Entscheidungsfindung werden ebenso wenig veröffentlicht wie die Zusammensetzung der Jury.

Die breite Öffentlichkeit macht sich über solche Details aber sicher keine Gedanken. Daher sind diese zwei Preise in Sachen Marketing bestimmt nicht das Schlechteste, was dem Chor passieren kann:

In diesem Sinne: PROST! 🙂