Feedly is over capacity!

‚feedly is over capacity‘ – Warnhinweis beim iPad-Client

… versuche ich nun, ohne den Google Reader klarzukommen. Wir erinnern uns: Am 13. März dieses Jahres hat Google angekündigt, den Betrieb ihres RSS-Reader-Dienstes einstellen zu wollen. Diesen Schritt mag man als leichtsinnig bezeichnen – Fakt ist, er wurde am vergangenen Montag vollzogen. Frühzeitig war klar, dass man sich nach Alternativen umsehen müsse. Noch im März hatte ich drei davon ins Auge gefasst): Feedly, Fever und The Old Reader.

Aus Zeitmangel habe ich von der selbstgehosteten Lösung Fever (vgl. admartinator.de) wieder Abstand genommen. Stattdessen habe ich noch den erst kurz vor knapp auf dem Markt erschienenen Reader des Social-Bookmarkas-Anbieters Digg (vgl. Caschys Blog) mit in die Auswahl genommen.

Letzten Sonntag habe ich zunächst meine Reader-Daten bei Google exportiert (dies funktioniert übrigens noch bis zum 15. Juli!) und dann die besagten drei Lösungen aktiviert. Hier ziehe ich nun ein erstes, kleines Resümee:

The Old Reader

Noch am selben Morgen, als ich meine Umstellung beginnen wollte, las ich zufällig auf KULTURTECHNO ein weiteres Bekenntnis zum Old Reader. Wie dort beschrieben vollzog sich auch bei mir der Umzug der Daten vom Google Reader problemlos. Das schnörkellose und sehr übersichtliche Layout gefällt mir auch sehr gut. Leider habe ich 2 Kritikpunkte:

  1. Es wurde nicht mit übernommen, welche Posts ich bereits als gelesen markiert hatte. Somit hatte ich auf einen Schlag ein paar Tausend ungelesene Posts.
  2. Die Bookmarks aus dem Google Reader wurden leider nicht mit übernommen. The Old Reader besitzt zwar ein eigenes Bookmark-System („Gefällt mir“), hier wäre aber ein völliger Neubeginn vonnöten.

Der erste Kritikpunkt ist leicht zu verschmerzen, der zweite aber leider für mich persönlich gravierend.

Digg Reader

Auch hier klappte die Datenübernahme problemlos, ja sogar sämtliche Bookmarks wurden mit übernommen! Der optische Eindruck ist fast noch ein wenig aufgeräumter, oder sogar „altbacken“, wie Vladimir Simovic es ausdrückt, als beim Old Reader. Die stört mich jedoch nicht. Was mir fehlt (oder habe ich sie bisher nur nicht entdeckt?), ist eine Suchfunktion, um jüngere Posts bzw. Bookmarks durchsuchen zu können.

Feedly

Von Feedly kannte ich bisher den iPad-Client, den ich mit dem Google Reader synchronisiert habe. Auch hier war es ein Kinderspiel, die Daten von Google nun ganz zu Feedly zu übernehmen. Leider gab es allerdings ein Limit bei den übernommenen Bookmarks, welches viel zu niedrig lag, um meine knapp 5.000 Bookmarks aus dem Google Reader zu übernehmen. Ansonsten komme ich mit der Browser-Integration von Feedly in Firefox und Chrome bestens zurecht. Auch die Möglichkeit, Tags zu vergeben, überzeugt mich sehr und wird fortan rege von mir genutzt.

Anfangs schien es ein paar kleine Probleme zu geben, und auch noch heute Abend bekam ich auf meinem iPad die oben abgebildete Warnung. Ich hege die Hoffnung, dass die anfänglichen Schwierigkeiten, die sicherlich auch durch den großen Ansturm auf den Favoriten auf die Google-Reader-Nachfolge ausgelöst wurden, bald behoben sind, und noch einige bisher vermissten Funktionen nachgeliefert werden.

Fazit

Bekäme ich jetzt bei Feedly noch das Problem mit dem Bookmark-Import im Nachhinein gelöst, dann wäre auch für mich der Favorit ganz klar: Feedly. So aber muss ich fürs „Archiv“ leider parallel dazu noch andere Lösungen benutzen.

Fest steht für mich: RSS ist nicht tot! Auch ich bin nach wie vor ein großer Fan davon!