Also … das war so: Anfang 2015 bekam ich endlich eine längst fällige Gehaltserhöhung ausbezahlt (über die Querelen vorher hatte ich berichtet). Dies nahm ich zum Anlass, meine Wohnung Fernseher-mäßig etwas aufzurüsten. Der ursprüngliche Plan war, einen 42″-Fachbildschirm fürs Schlafzimmer anzuschaffen, und später dann fürs Wohnzimmer einen noch etwas größeren.
Schrödingers Fernseher …
Nach der Anschaffung des Geräts für das Schlafzimmer aber kam ich aber zu der Erkenntnis, dass ich mich jeweils nur in einem Raum gleichzeitig aufhalten könne und der Besitz zweier Fernseher einigermaßen unsinnig sei. Deshalb habe ich fürs Wohnzimmer lediglich eine zweite Wandhalterung angeschafft und trage seither, je nach Bedarf, den weniger als 10 kg schweren Flachbildschirm zwischen den beiden Zimmern hin und her.
Dadurch ergab sich aber folgendes Problem: In dem Zimmer, in dem der Fernseher jeweils nicht hing, prangte an der Wand eine metallene Halterung für einen Flachbildschirm, die nicht nach jedermans Ästhetik im Sinne einer gelungenen Wanddekoration war.
… und Magrittes Beitrag
Aber auch dafür fiel mir relativ schnell eine praktikable Lösung ein. Allein die Ausführung zog sich etwas hin, was anderen, dringenderen Projekten geschuldet war. Nun aber, vor einigen Wochen konnte ich die Realisation vollenden.
Inspiriert dazu wurde ich durch eines der bekanntesten Werke René Magrittes, „La trahison des images“:
[…] Abgebildet ist eine Pfeife, darunter ist der Schriftzug „Ceci n’est pas une pipe.“ ([…] französisch für „Dies ist keine Pfeife.“) zu lesen.
Der verbreitetsten Interpretation zufolge war es die Absicht Magrittes, zu demonstrieren, dass selbst die realistischste Abbildung eines Objekts nicht mit dem Objekt selbst identisch ist. Stattdessen hat man es bei dem Dargestellten mit einem Bild zu tun, nicht mit einer tatsächlichen Pfeife, die man stopfen oder rauchen könnte. Damit verhält es sich mit dem Bild ebenso wie etwa mit dem Wort „Hund“, das auch nicht bellen könne, wie der Semiotiker William James es formulierte.
So hängt fortan in dem Zimmer, in dem kein Fernseher hängt, die Abbildung eines Fernsehers, ergänzt durch den Schriftzug „Ceci n’est pas un téléviseur“ (französisch für „Dies ist kein Fernseher.“).
Dave + Magritte = „Dagritte“
Zur Realisation des „Dagritte“ (eine Wortschöpfung meiner bevorzugten Designerin) habe ich folgende Mittel verwendet:
- Das Bild „Little old television set isolated with clipping path“ – Bildnachweis: trekandshoot/Shutterstock.
- Als Hintergrund: „Old Paper Texture“ – Bildnachweis: HorenkO/Shutterstock.
- Den Font Prelude FLF.
- Die Mac-Software PhotoArtista – Oil.
Karin
Hallo! Besten Dank für die tolle Anleitung! Gibt es auch eine Möglichkeit, bei mp3, also bei audiodateien den ISRC auszulesen? […]