Mein Bruder schickte mir gestern einen Link zu einem Artikel in der FAZ mit dem Titel Singen können. Die Autorin Ulrike Gerhardt stellt darin die physiologischen Grundlagen des Singens dar. Dazu zitiert sie Michael Fuchs, Phoniater am Universitätsklinikum Leipzig, Christian Lehmann, Musikwissenschaftler, Sänger und Gesangspädagoge, und Bernhard Richter, Professor für Musikermedizin mit Schwerpunkt künstlerische Stimmbildung.
Insgesamt bietet der Artikel einen umfassenden und verständlich dargestellten Einstieg in das Thema Stimmphysiologie. Bis auf eine kleine Ausnahme halte ich den Artikel für sehr empfehlenswert für alle, die noch keine tiefergehenden Kenntnisse auf diesem Gebiet haben. Die Ausnahme sei hier kurz dargestellt:
Einen ausgebildeten Sänger kann der Facharzt bei einem Blick allein auf die Stimmlippen daher zunächst einmal nicht erkennen. „Diese können bei Plácido Domingo genauso aussehen wie bei Otto Normalverbraucher. Es ist also nicht so, dass ein Sänger so etwas wie den Oberarm eines Bodybuilders in der Kehle hätte“, sagt der Musikwissenschaftler Christian Lehmann […]
Diese Aussage halte ich für fragwürdig. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass HNO-Ärzte sehr wohl in der Lage sind, einen trainierten Musculus vocalis (dieser ist der trainierbare Anteil der Stimmlippen) während der Phonation von einem untrainierten zu unterscheiden.
Ansonsten kann ich den Artikel jedoch sehr empfehlen.
5. August 2008 um 12:28 Uhr
Wirklich schöne Übersicht – danke, Dave.
16. September 2008 um 22:35 Uhr
Die Wise Guys beschreibens ein bissle anschaulicher („Sing mal wieder“):
„Wenn die Luft aus der Lunge Richtung Kehlkopf fließt,
wenn das Stimmbandsystem alles gut verschließt,
wenn die Stimmlippen mitwippen, bis sie richtig schwingen,
bezeichnet man den Vorgang allgemein als ‚Singen‘.
Der Kehlkopf ist dabei der Tongenerator,
die Stimmbänder sind gewissermaßen der Vibrator.
Über sechzig Muskeln geben Gas,
doch das Allerbeste: Singen macht Spaß! „