Seltsam, irgendwie scheint alles, was mir gut tut, auch gefährlich zu sein: Vor drei Tagen berichtete ich über eine mögliche Gefahr bei Akupunktur; nun wil ich über eine mögliche Gefahr beim Tragen eines iPods berichten. Nein, nicht über die Gefahr eines Hörschadens beim regelmäßigen Gebrauch eines MP3-Players. Die Diskussion darüber ist ja bereits im Gange, seit es mobile Abspielgeräte wie den Walkman von Sony gibt. Erst vor einem Jahr veröffentlichte die NHCA eine Studie über das potentielle Risiko für das Gehör durch den iPod und andere MP3-Player in Verbindung miden mitgelieferten Kopfhörern. Das Thema ist also bereits erschöpfend behandelt. Nein, hier geht es um die Gefahr, die vom Tragen eines iPods bei Gewitter ausgeht.
Vor zwei Monaten veröffentlichte das New England Journal of Medicine unter dem Titel Thunderstorms and iPods — Not a Good iDea einen Artikel über einen 37-jährigen Jogger, der bei einem Blitzschlag, weil er einen iPod trug, starke Hörschäden und Verbrennungen erlitt. Der Artikel beschreibt, dass der Blitz genau in dem Moment in einen Baum einschlug, als der Kanadier daran vorbeilief. FutureZone.ORF.at übersetzt weiter:
Der Patient wurde fast zweieinhalb Meter zur Seite geschleudert. Der Befund: beide Trommelfelle gerissen, Kieferbruch, Verbrennungen zweiten Grades auf der Brust.
Gehörgang verbrannt
Zudem zeigten sich zwei längliche Verbrennungen im vorderen Brustbereich, die sich über den Nacken und beide Seiten des Gesichts zogen – und in „substanziellen Verbrennungen des Hörgangs“ endeten – „entsprechend der Position der Kopfhörer zur Zeit des Blitzschlags“, schreiben die Mediziner.Zwar könnten Menschen direkt vom Blitz getroffen werden, erklären die Mediziner. Häufiger sei es aber, dass die Entladung von einem Gegenstand – etwa einem Baum – als Seitenblitz überspringe.
Flash-over nach innen geleitet
Weil ihm die Haut einen hohen Widerstand entgegensetze, werde der Blitz oft als „Flash-over“ außen über den Körper geleitet. „Schweiß und metallische Objekte können den Flash-over unterbrechen und zu einem internen Stromfluss führen“, erläutert die Gruppe um Heffernan.Genau das sei passiert: „Die Kombination aus Schweiß und Ohrhörern leitete den Strom zum und durch den Kopf des Patienten.“ Der Kiefer sei wahrscheinlich durch die folgende Kontraktion der Muskeln gebrochen. Die Trommelfelle rissen demnach durch die Druckwellen, die beim plötzlichen Erhitzen der Luft durch den starken Strom entstanden.
In der WELT ONLINE wird Eric J. Heffernan, einer der Autoren des Artikels, zitiert: „Das ist das erste Mal, dass wir einen solchen Fall feststellen. Wir glauben, dass die Öffentlichkeit darauf hingewiesen werden sollte.“ Dieser Aufgabe bin ich hiermit nachgekommen.
(via Der Schockwellenreiter)
22. Oktober 2007 um 12:37 Uhr
Naja.. ganz ehrlich- bei Gewitter joggen ist ja auch nicht gerade ’ne die beste Idee, oder? 😉
22. Oktober 2007 um 12:44 Uhr
Ja gut, aber… Gewitter ist halt noch geiler als der iTunes Visualizer… *gg*